Was soll aus den Markt-Stuben werden?
Bisher war nur klar, dass die Räume direkt am Langerfelder Markt eine wechselvolle Geschichte hinter sich haben. Dort war bis in die 1970er-Jahre ein Kino namens Astoria untergebracht, später die Stadtteilbibliothek. Für eine Wiederbelebung der Räumlichkeiten spricht sich nun der Culture Club Barmen (CCB) aus.
Der aus Musikern bestehende Verein, der zuletzt in Heckinghausen beheimatet war, hätte gern wieder ein festes Domizil, damit wie gewohnt einmal im Monat ein Konzert für Fördermitglieder stattfinden kann. Mehr noch: Wo früher Filme liefen, so Stephan Freund-König vom CCB, soll ein Kulturort entstehen, „der allen zugänglich ist“. Für dieses Konzept hat der Vermieter bereits grünes Licht gegeben.Die Zukunft der Markt-Stuben war Thema der Informationsveranstaltung, zu der der CCB am Samstag in die Odoaker Straße eingeladen hatte. Neben Vereinsmitgliedern kamen prominente Unterstützer des Projekts zu Wort. Und wie es sich für eine von Musikern organisierte Veranstaltung gehört, gab es auch ein Begleitprogramm: Für härtere Klänge war die Coverband Rockmen zuständig, während die Local Hazards sich auf Popsongs konzentrierten.
Die Langerfelder werden in die Pläne einbezogen
„Der Culture Club Barmen hat Visionen“, wandte sich Stephan Freund-König an die rund 100 Gäste. „Folgen Sie unserer Vision.“ Eine feste Bühne, Bühnenvorhang und Bestuhlung – all das sei vorgesehen, um aus den Markt-Stuben einen attraktiven Veranstaltungsort zu machen. Auf dieser Grundlage ließe sich auch ein vielfältiges Programm planen: „Dazu sollen nicht bloß Konzerte gehören, sondern auch Theater, Tanz, Filmvorführungen und Schulveranstaltungen.“
Der Plan, sagte Freund-König, lasse sich allerdings nur im Einvernehmen verwirklichen. Er verwies auf die Umfragebögen, die am Eingang auslagen. Darin konnten sich die Besucher unter anderem zur Frage äußern, ob sie sich „eine Nutzung des ehemaligen Kinos als neue Kulturstätte“ in der Nachbarschaft vorstellen könnten. Die Meinung der Langerfelder gebe den Ausschlag, betonte der Redner: „Wenn Sie dagegen sind, dann machen wir es nicht.“Für die Idee des CCB warb Kulturdezernent Matthias Nocke. Die Markt-Stuben sollten nicht länger im „Dornröschenschlaf“ verharren: „Ich finde, dieser Raum ist für eine solche Einrichtung geeignet. Daraus lässt sich etwas machen.“ Als Ordnungsdezernent müsse er allerdings an das bereits bestehende „Parkplatzproblem“ in Langerfeld erinnern. Durch eine neue Anlaufstelle im Ortskern dürfe es nicht größer werden. Er hoffe, sagte Nocke abschließend, „dass wir die Probleme, die auf dem Weg zur Genehmigung auftauchen, gemeinsam lösen.“Bürgermeister Rainer Spiecker (CDU) äußerte sich ebenfalls positiv zum Vorhaben und grüßte die Besucher auch im Namen von Bezirksbürgermeister Andreas Bialas (SPD: „Die Bezirksvertretung unterstützt dieses Projekt von ganzem Herzen.“
Von Daniel Diekhans